Geburtsfotografie - ein Wunder begleiten

Unbestritten einer der bewegendsten Augenblicke überhaupt: wenn ein neues Leben beginnt. Nicht verwunderlich also, das die Geburtsfotografie, in den USA schon länger etabliert, langsam auch den Weg nach Deutschland findet. 

Jede Geburt ist ein einzigartiges, unwiederbringliches Ereignis. Eine Naturgewalt, voller Zauber. Die Geburtsfotografie kann dies in unglaublich wertvollen Erinnerungen für die Familie festhalten. Dabei geht es nicht um eine klinische Dokumentation des Geburtsvorgangs an sich. Es geht darum, die Geschichte einer Geburtsreise zu erzählen. All die intensiven Momente zu bewahren. Die Aufregung. Die Stärke und Schönheit der Mutter unter der Geburt. Die liebevoll unterstützenden Gesten des werdenden Vaters. Es geht um Emotionen, Blicke, Verbindungen und Atmosphäre. Details, die man nur allzu schnell vergisst oder in der Situation gar nicht richtig wahrnehmen konnte. 

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Wertvolle Erinnerungen 

Ich selber durfte diese Reise zwei Mal machen. Und hatte zwei äußerst unterschiedliche Geburten. Was aber beiden gleich war: Während der Geburt war ich völlig auf mich konzentriert, in meiner eigenen Welt. Im Nachhinein liegen weite Strecken dieser prägenden Momente für mich wie in einem Nebel, ich kann mich an vieles einfach nicht erinnern. Auch, weil eine der beiden Geburten traumatisch war. Viel würde ich dafür geben, wenn ich die Geburten meiner beiden Töchter anhand von Bildern rekonstruieren könnte. Natürlich gibt es Handyfotos von unseren Kindern, nachdem sie auf die Welt gekommen sind. Aber vom Weg dahin bleibt mir nichts als bruchstückhafte Erinnerungen. Geburtsreportagen können diese Lücke schließen. 

Wie schön auch der Gedanke, sich diese Bilder später mit den Kindern zusammen anschauen zu können. Was für ein Geschenk, diese Fotos in seinen Erinnerungsschatz aufnehmen zu können. 

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Bilder können Mut machen 

Unglaublich wertvoll finde ich es, wenn wir Geburtsgeschichten teilen dürfen. Denn der Vorgang der Geburt ist aus unserem Alltagsleben einfach so weit entfernt. Die allerwenigsten Geburten finden daheim im Kreise der Familie statt. Wir haben keine Erfahrungen in diesem Bereich, auf die wir zurückgreifen können. Keine Vorstellung davon zu haben, was einen erwartet, kann Angst machen. Deshalb tragen authentische  Bilder von Geburten ein Stück dazu bei, ein positives Bild von Geburt zu vermitteln. Zeigen, wozu Frauen in der Lage sind. Und stärken die Fähigkeit zur Selbstbestimmung. 

Ablauf einer Geburtsreportage

Mehr noch als bei jedem anderen Bereich der Fotografie ist beim Thema Geburtsreportage Sympathie ein wichtiger Faktor bei der Wahl der passenden Fotografin. Mindestens ein Mal sollte man sich vorher persönlich treffen und schauen, ob nicht nur der Bildstil gefällt, sondern ob es auch im zwischenmenschlichen Bereich passt. Ist eine Geburt im Krankenhaus geplant, bitte vorher unbedingt abklären, ob eine fotografische Begleitung in der Klinik erlaubt ist und ob es Einschränkungen gibt. Auch im Geburtshaus sollten die Hebammen natürlich vorab informiert werden und einverstanden sein. 

Geburten sind nicht planbar (es sei denn, es handelt sich um einen geplanten Kaiserschnitt). Deshalb ist die Fotografin in der Regel zwei Wochen vor und zwei Wochen nach dem errechneten Termin in Bereitschaftsdienst. Während dieser Zeit nimmt sie keine größeren Fotoshootings an und ist Tag und Nacht erreichbar. Dies wird natürlich auf den Preis für eine solche Reportage angerechnet. Während dieser Zeit wird sich die Fotografin freuen, wenn man sie immer wieder einmal über den aktuellen Stand der Dinge informiert, um so gut wie möglich auf alles vorbereitet zu sein. Und natürlich sollte sie direkt informiert werden, wenn die Wehen beginnen. Am besten übergibt man die Verantwortung für die Benachrichtigung der Fotografin bereits im Vorfeld an den werdenden Papa oder eine andere Begleitperson. Je nach Entfernung zur Geburtsstätte wird sich die Fotografin zu euch auf den Weg machen, wenn der Muttermund etwa bei sechs Zentimetern ist. Keine Angst, es gibt keinen Fehlalarm. Auch wenn die Geburt noch länger dauert, wird euch eure Fotografin begleiten. Aus diesem Grund rechnen die meisten Geburtsfotografen auch nicht nach einem Stundensatz ab, sondern nach einer Pauschale. Keine Gebärende soll das Gefühl haben, dass die Uhr tickt und unbewusst Stress erzeugen könnte. 

Die ersten Momente 

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Das Baby ist da! Der erste Blick, die erste Berührung, der erste Schrei. Wie wunderbar, wenn es authentische Bilder von diesen allerersten Momenten als Familie gibt - und sowohl Mama als auch Papa drauf zu sehen sind. Nach der Geburt hält die Fotografin meist noch die U1 mit dem Wiegen und Messen des Babys ab sowie das erste Mal stillen. Danach wird sie sich leise verabschieden, um der frischgebackenen Familie ihren Raum zu geben. Was genau euch wichtig ist und wie lange ihr begleitet werden möchtet, könnt ihr natürlich mit eurer Fotografin individuell absprechen. 

Für werdende Eltern, die gerne die ersten Stunden mit dem Baby professionell fotografisch festhalten möchten, vielleicht auch das Kennenlernen der Geschwisterkinder, sich aber eine Geburtsreportage nicht vorstellen können, gibt es auch die sogenannte „Erste-48h-Reportage“. Also eine Begleitung über einen bestimmten Zeitraum während der ersten zwei Lebenstage eures Babys.

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